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#28 Wild Camping: Dinge, die es zu vermeiden gilt!

Im Internet finden sich viele großartige Artikel sowie auch viele Diskussionen in diversen Foren zum Thema „Wild Camping“. Auch viele andere Begriffe wie zB. „stealth camping“, „outdoor camping“ oder „Notschlafplatz“ werden für „wild camping“ verwendet. Eines haben alle gemeinsam: die Regeln sind eigentlich klar und universal anwendbar. „Bleibe außer Sichtweite, respektiere die Einheimischen und die Natur, hinterlasse keine Spuren!“ Weiters sollte man vorab immer überprüfen, ob wild campieren in dem jeweiligen Land bzw. in der Gegend überhaupt erlaubt und legal oder einfach nur geduldet ist. Außerdem sollte man sich über die jeweiligen Gegebenheiten und Gefahren informieren. So braucht man sich z.B. in Alaska weniger Sorgen machen auf jemandes Land zu campieren als zB von Bären in der Nacht geweckt zu werden.


Hier ist unsere Liste an Dingen, die man beim „wild camping“ tun bzw. auch nicht tun sollte!


Camping in Quebec, Canada

#1 Nicht neben dem Straßenrand schlafen

Klingt logisch, ist jedoch manchmal schwerer umzusetzen als gedacht. Wenn man durch endlose Wälder im Norden Kanadas fährt und es langsam dunkel wird und man partout keinen Forstweg oder ähnliches sieht, ist es manchmal dann doch verlockend.

Schlechte Idee, denn abgesehen von dem Sicherheitsproblem, lassen einem die vorbeifahrenden Autos nur wenig schlafen. Man ist auch immer mit einem Ohr munter, ob nicht ein Auto stehen bleibt, was potenzielle Probleme bedeutet.


Camping auf einer versteckten Wiese

#2 Natürlichen Schutz nicht ignorieren

Man sollte, sofern möglich immer einen natürlichen Schutz vor den Elementen suchen. Das ist nicht immer möglich, aber Bäume, Hügel und Felsen bieten Schutz vor dem Wind. Wenn Regen angekündigt ist, sollte man immer auf einem höheren Punkt campen, um nicht in der Nacht aufzuwachen, weil man auf seiner Luftmatratze im Zelt schwimmt. Der Pegel von Flüssen, Meeren und Seen kann sich ständig ändern. Auch wenn in der Nähe Staumauern existieren, sollte man sich überlegen, ob die Becken geleert oder neu befüllt werden.


Gut versteckt irgendwo im Wald in Canada

#3 Zelte nicht auf Weiden aufstellen

Es ist nicht immer offensichtlich, ob der ausgewählte Campingplatz eine Weide ist oder nicht. Natürlich kann man Einheimische fragen, was aber wieder seine Intention preisgibt, unentdeckt campen zu wollen. Als wir im Copper Canyon ungeplant unser Zelt aufschlagen mussten, da wir auf Grund der veränderten Straßenkonditionen weit weniger schnell als geplant vorangekommen waren, blieb uns nichts anderes übrig, als Einheimische nach einem geeigneten Schlafplatz zu fragen. Diese erklärten uns, dass wir hier nicht campen könnten – und dies, obwohl für uns die ganze Gegend in diesem Dorf perfekt dafür aussah. Am nächsten Tag wussten wir warum und waren froh, dass wir im eingezäunten Garten der Volksschule campen durften: es liefen überall die Kühe der örtlichen Bauern frei herum und besonders die Kälber (mit Hörnern) waren sehr neugierig!


#4 Auffällige Zeltfarben

Auch wenn es bei vielen Zeltherstellern derzeit modern sein dürfte, rote, weiße oder farbenfrohe Zelte auf den Markt zu bringen, ist dies zum wild campen nicht unbedingt die beste Lösung. Gerade, wenn man wild campt, möchte man eher unbemerkt bleiben und eine helle, bunte Farbe beim Zelt ist in diesem Zusammenhang wirklich eine schlechte Idee. Beim wild campen möchte man sich möglichst unbemerkt in die Umgebung einfügen und nicht schreiend rufen „Hallo – hier bin ich!“.


Homer in Alaska während der Flut

#5 Vorsicht vor Wasser

Wasser in der Nähe seines Campingplatzes zu haben ist - abgesehen vom Mückenproblem - immer gut. Man kann es zum Trinken filtern, zum Waschen oder einfach zum Relaxen verwenden, aber man sollte sich immer genügend über die Gegend informieren.

Wie hoch ist die Flut oder schwillt der Fluss über Nacht durch Regenfälle an und läuft man Gefahr weggespült zu werden? Als wir einmal an einem Fluss im Norden von Ontario schliefen, führte dieser Hochwasser und wir bauten unser Zelt extra am höchst gelegenen Punkt auf. In der Nacht begann das Rauschen des Flusses deutlich zuzunehmen und wir standen mehrmals auf, um zu kontrollieren, ob wir nicht Gefahr liefen, weg gespült zu werden. Wir hatten Glück mit unserem Fluss, aber der Spiegel war am nächsten Morgen um ca. 2 Meter verändert. Allerdings zu unseren Gunsten, denn er war gesunken, da man vorsorglich die nächsten Schleusen geöffnet hatte, um sich auf die kommenden Regenschauer vorzubereiten.


#6 Respektiere den Freiraum anderer

Es gibt als Wild-Camper nichts ärgerlicheres, als wenn man einen schönen Platz gefunden hat und ein anderer baut sein Zelt einfach direkt neben einem auf. Eigentlich möchte man wildcampen, da man eigentlich allein sein wollte. Grenzen sollte man respektieren und es gibt überall genug Platz. Außer man wird ausdrücklich eingeladen, sollte man daher vorsichtig sein, wenn man sein Zelt mitten im Nirgendwo direkt neben Fremden aufbaut.


Schottergrube in Canada

#7 Halte Ordnung

Beim wildcampen besteht immer die Möglichkeit, dass man jemandem begegnet. Sei es ein Einheimischer, ein Ranger oder ein Hirte. Achte daher darauf, dass deine Sachen nicht zu weit verstreut herumliegen und dein Campplatz immer sauber ist. Erstens macht dies einen besseren Eindruck und man kann glaubhafter vermitteln, hier nur übernachten zu wollen und zweitens kann man schneller wieder abreisen, falls man dies doch tun muss. Auch für alle nachkommenden Reisenden, die einen Notschlafplatz wirklich benötigen, ist es besser, wenn einem die Einheimischen nicht böse sind und der Platz zu jeder Tageszeit sauber ist.

Auch wir hatten diese Erlebnisse schon und gerade, wenn man abends oder in der Dämmerung sein Zelt aufschlägt, ist es schwer jeden Müll zu entdecken. Glasscherben, Bruchstücke von Konservendosen, Patronenhülsen oder auch nicht richtig entsorgte Kronkorken hatten bei unserer Zeltunterlage das eine oder andere Loch verursacht. Gerade, wenn ein Unwetter oder Regenguss bevorsteht, hat man die Zeit auch nicht, den gesamten Zeltplatz nach Scherben abzusuchen und möchte trockenbleiben.


21 Uhr in Alaska

#8 Früh genug mit der Suche beginnen

Dieser Hinweis klingt wie ein Klischee. Es ist doch eigentlich logisch! Aber auch trotz jahrelanger Campingerfahrung und auf unserer derzeitigen Reise – seit mittlerweile 14 Monaten - finden wir uns immer wieder in der Situation, dass wir zu spät mit der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz beginnen.

Am besten beginnt man zwei Stunden vor Sonnenuntergang mit der Suche. Auch, wenn man sofort einen Platz findet, benötigt man ausreichend Zeit, um sein Zelt aufzubauen, etwas zu kochen und den Sonnenuntergang zu genießen, anstatt übermüdet in der Dunkelheit sein Zelt aufstellen zu müssen.


Was sind eure Tipps für wild Campen?

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