Nach dem ereignisreichen Morgen mit der Abholung der Motorräder versuchten wir uns etwas zu entspannen. Je näher man dem Abflugsdatum kommt umso mehr wird man nervös und geht noch zigmal die Liste durch, ob alles eingepackt ist oder ob noch etwas vergessen wurde.
Die letzten Impfungen hatten wir zumindest bereits hinter uns. Gegen Abend hin waren wir dann endlich etwas entspannter und beschlossen auf die erfolgreiche Abholung und unsere Geburtstage noch anzustoßen. Es war wirklich lustig!
Allerdings hatten wir immer noch im Hinterkopf, dass uns zugesichert worden war, dass wir an diesem Tag noch die Frachtbriefe für den Flug bekommen sollten. Einerseits als Bestätigung, dass die Motorräder am Flughafen München angekommen seien und andererseits, da wir dies für Abholung in Kanada benötigen würden.
Kurz vor dem Schlafen gehen checkten wir bereits sehr müde nochmals unsere E-Mails und waren schlagartig wieder hellwach. Im Junkmail-Ordner befand sich das E-Mail, auf das wir den ganzen Tag gewartet hatten. Im Mail waren zwei Dokumente angehängt: die Rechnung für den Transport und der internationale Frachtbrief. Tja… die Rechnung war natürlich richtig. Allerdings erschraken wir beim Frachtbrief: als Zielflughafen und auch als Kontakt der Zollagenten vor Ort war jeweils Vancouver angegeben. Unser Flug war jedoch nach Montreal gebucht! Also auf der anderen Seite des Kontinents!
An Schlaf war dann natürlich nicht gleich zu denken – wir zerlegten die Angaben auf dem Frachtbrief bis ins kleinste Detail. Immerhin war dies unser allererster Transport der Bikes mittels Flugzeug. Und dann die nächste Überraschung: lt. der Airwaybill-Nummer (quasi Cargo-Tracking-Nummer) war der Flug richtig von München nach Montreal gebucht. Wir sahen auch gleich online, dass sich unsere Bikes am Flughafen München befanden und zwei Tage später fliegen würden. Also blieben nur die Angaben über Zielflughafen und Zoll-Agenten, die uns verunsicherten, also schrieben wir nochmals ein Mail mit unseren Fragen an Intime Hamburg.
Bereits am nächsten Morgen um 6.00 Uhr kam die Antwort: man wird sich sofort darum kümmern und uns dann kontaktieren. Bereits ein paar Stunden später erhielten wir die erlösende Antwort, dass nun alles ok sei: der Flug war richtig gebucht, nur bei den Eingaben hinsichtlich der Adresse des Büros der Zollagenten am Flughafen (nur als Information für uns) gab es eine kleine Verwechslung: anstatt „YUL“ für Montreal war „YVR“ (Vancouver) ausgewählt worden. Da alles geklappt hat: Kann passieren!
Da nun in Kärnten alles erledigt war, reisten wir zurück nach Wien. Dadurch, dass die Kisten erst in der letzten Woche abgeholt worden waren, konnten wir uns leider nicht mehr von allen Freunden und Verwandten verabschieden, da die Zeit etwas zu knapp war und wir auch das Risiko nicht mehr eingehen wollten, uns mit „etwas“ anzustecken. Immerhin würde bei unserem Flug das Impfzertifikat und ein negativer PCR-Test benötigt werden. Dies wäre in der "Arrivce-Can-App" in den letzten 72h vor dem Flug hochzuladen.
In Kanada am Ankunftsflughafen würde man dann per Zufallsprinzip ausgewählt werden, um nochmals einen PCR-Test zu machen. Bis zum Ergebnis dieses Tests müsste man sich in Quarantäne zB in einem speziellen Hotel begeben. Also alles in allem: die Planung unserer Zeit und Termine war weiterhin nur sehr ungefähr möglich. Wir hofften jedoch nicht ausgewählt zu werden, denn für jeden Tag, an dem die Bikes im Zolllager stehen, ist eine Gebühr zu entrichten. ABER: soweit waren wir noch lange nicht!
Bereits zwei Tage nach der Abholung bekamen wir einen Anruf von Intime: der Zoll in Deutschland hätte Fragen zu unserem Transport. Die deutschen Beamten hätten gerne einen Nachweis, dass wir die Motorräder nicht zum Verkaufen nach Kanada verfliegen!
Jaaaa genau! Richtig gelesen: man zahlt einige tausend Euros um ein gebrauchtes Bike (samt Gepäck, Zelt, Stiefel Helm in der Kiste) nach Kanada zu verfliegen, um es dort zu verkaufen. Vor allem weil es dort sogar neue Bikes um einen billigeren Preis als bei uns zu kaufen gibt! Es wäre also ein absolutes Verlustgeschäft!
Als einzigen Nachweis, den wir liefern konnten, sandten wir also unsere bereits abgeschlossene KFZ-Versicherungspolizze für Kanada und USA hin – und dies wurde dann glücklicherweise akzeptiert. Der Flug unserer Bikes wurde jedoch umgebucht auf einen späteren Tag, sodass sie schlussendlich erst einen Tag vor uns in Kanada landeten. Dies war für uns jedoch viel besser, denn so reduzierten sich die Tagesgebühren im kanadischen Zolllager.
Die letzte Zeit bis zu unserem Abflug nutzten wir noch die Gelegenheit uns mit den vielen Funktionen von Instagram, Facebook und „social media“ im Allgemeinen vertraut zu machen, um zumindest „halbwegs zeitnah“ ein paar Fotos und Videos weiterschicken zu können. - Großes DANKE an dieser Stelle nochmals an Julia und Manuela für die Geduld mit uns!
Wir werden versuchen, vorab bereits die wichtigsten Momente via Instagram und Facebook zu teilen (und uns natürlich weiterhin verbessern), die ausführlicheren Berichte zu unseren Erlebnissen gibt es dann aber hier im Blog!
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