Als „obdachloser“ Motorrad-Reisende haben wir nicht oft Heimweh. Zum einen fühlen wir uns inzwischen überall zu Hause und wahrscheinlich in unserer eigenen Heimatstadt fremd - seltsam, aber wahr. Zum einen könnte man auch jederzeit nach Hause fliegen und mit all der glorreichen modernen Technologie ist es jetzt einfacher denn je, Freunde und Familie kostenlos per Video anzurufen, zum anderen transportieren wir unsere “vier Wände” (unser heiß geliebtes Zelt) auf unseren Motorrädern mit.
Trotzdem vermissen wir manchmal bestimmte österreichische Dinge, wie heimisches Bier, eine Brettljause in einer Kärntner Buschenschank, ein gute Scheibe Schwarzbrot und manchmal auch nur die Einfachheit von alltäglichen Dingen, wie Wäsche waschen mit der eigenen Waschmaschine zu jeder Tageszeit.
Wenn man also unterwegs Heimweh verspüren sollte, kann man Folgendes tun, um es zu lindern.
Kochen: Nichts erinnert so sehr an daheim, wie selbstgekochtes Essen. Im Ausland kann es zwar schwierig sein, die Zutaten für ein Gericht nach Mama’s Art zu finden, aber mit ein bisschen Fantasie ist es machbar. Man geht am besten in den nächsten Supermarkt, besorgt sich ein paar Zutaten und kocht etwas, was einen an die Heimat erinnert. Ein sofortiger Stimmungsaufschwung ist garantiert.
Wir hatten diese Situation gerade beim letzten Weihnachtfest: einen selbst gekochten Glühwein kann man fast überall auf der Welt zubereiten und es ist garantiert ein kleiner Stimmungsaufheller!
Schreiben: Ein Tagebuch zu führen, klingt wie etwas aus einem Selbsthilfebuch, aber die Sache ist die: Alles aufzuschreiben mistet aus, hilft mentalen Ballast loszuwerden und das ganz, ohne seine Freunde oder seinen Partner zu nerven. Wenn man unterwegs Heimweh hat und immer wieder über Dinge nachdenkt, kann das Schreiben von Tagebüchern ein guter Weg sein, um den Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen. Das Beste dabei: Seine Freunde müssen sich nicht anhören, wie schrecklich alles ist, während sie daheimsitzen und lieber dort wären, wo man selbst gerade ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass du mit deinen Aufzeichnungen auch Erinnerungen schaffst, über die du Jahre später vermutlich lachen wirst!
DHL (oder wie sie alle heißen): Wenn man etwas ganz Bestimmtes von zu Hause vermisst - sei es ein altes T-Shirt, sein Lieblingsbuch, das man gerne eingepackt hätte – man kann es sich schicken lassen. So bekommen wir in nächster Zeit ein kleines Päckchen mit Socken. Klingt lustig aber wir haben einen hohen Verschleiß an Socken und unsere Füße sollen sich wohlfühlen, wenn sie den ganzen Tag bei oft über 30 Grad in den Motorradstiefeln stecken.
Urlaub machen: Wenn man jeden Tag sein Zelt an einem anderen Strand aufschlägt, durch Palmenhaine fährt und exotisches Essen genießt klingt “Urlaub machen” vollkommen widersinnig. Aber auch Reisen wird irgendwann monoton. Jeden Tag so viel Neues zu entdecken und so viele Situationen zu erleben, an die man sich natürlich am liebsten ewig erinnern möchte, kann einen hin und wieder schon an seine Grenzen bringen. Um seine Batterien wieder aufzuladen, hilft es oft sich für ein paar Tage oder Wochen “Urlaub” von der Reise zu gönnen. Noch besser ist es, wenn man noch Freunde oder Familie zu diesem Vergnügen einlädt und diese auch wirklich kommen! Was ist dein Lieblingsmittel gegen Heimweh auf Reisen?
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