Bevor wir die Stadt Quebec ganz verließen stand noch etwas auf unserer Wunschliste: etwas außerhalb von Quebec liegt der Wasserfall (frz. „chute“) „Montmorency“.
Foto: Wasserfall "Montmorency" mit den noch verbliebenen Eisflächen
Auf Grund des etwas unsteten Wetters entschlossen wir uns den Bikes noch einen weiteren Tag Ruhe zu gönnen (auf unserer Weltreise kommen sie sicher noch genug zum Einsatz) und den Bus zu nehmen. Da man das Busticket im Bus nicht mehr kaufen kann, waren wir in einem Tankstellen-Laden um dieses zu erwerben. Direkt hinter uns war ein älterer Mann, der ebenfalls mit einem Wanderrucksack unterwegs war. Als er hörte, wohin wir wollen, bot er uns gleich an mitzukommen, da auch zum gleichen Bus und zum Wasserfall unterwegs war.
Vermutlich hätten wir ohne ihn unseren Bus verpasst, da die Haltestelle doch etwas versteckt war bzw. sehr unscheinbar wirkte. Die Kanadier waren auf unserer Reise wirklich überall sehr freundlich und hilfsbereit. Außer wenn man versucht, in einem französisch sprechenden Supermarkt seine Recycling-Flaschen zurückzugeben und das Pfand zurückzubekommen. Hier nützte auch Kerstins bestes „excusez-moi“ nichts – die Verkäufer wollten einfach nicht! Aber Sturheit zahlte sich hin und wieder aus – wenn man einfach stehenbleibt und wartet, wird es dem anderen dann doch irgendwann zuviel und man bekommt sein Pfandgeld zurück!
Unser netter Herr vom Ticketkauf war jedoch ein echter Glücksgriff, denn eines seiner Hobbies in der Pension war die Fotografie geworden und er erklärte uns, dass er ca. zweimal pro Woche zu diesem Wasserfall und dem umliegenden Park fährt. Wer vor 10.00 Uhr dort ankommt, kann das Gelände auch noch gratis betreten. Geschlossene Tore und Zäune, wie wir das von zuhause kannten, gab es dort keine.
Fotos: 1.) Blick von der Straße aus auf den Wasserfall 2.) Übersichtsplan vom Park "Montmorency"
Als wir dort beim Eingang zum Wasserfall ankamen, begann es leicht zu tröpfeln, unser Begleiter zeigte uns jedoch, dass man von der anderen Seite einen viel besseren Ausblick hat.
Von der ersten Aussichtsplattform ging es über mehrere Stiegen relativ weit hinunter. Wir hatten auch hier richtiges Glück: es klarte auf, die Sonne kam stellenweise heraus und über dem Wasserfall waren gleich mehrere Regenbögen zu sehen!
Die Treppe ganz nach unten war leider – wie auch vieles auf unserer bisherigen Reise – geschlossen. Dies war aber verständlich, da man die meterdicke Eis-/Schneeschicht sehr gut sehen konnte. Auch hier waren die Dimensionen wieder ganz anders als zuhause!
Ebenfalls geschlossen war auch noch die Zipline, die direkt über den Wasserfall von einer Seite auf die andere gespannt ist. Andreas hätte es vermutlich probiert - Kerstin reichte auch schon die „Hängebrücke“, die darüber gespannt war (diese war offen)!
Nach dem Besuch beim Wasserfall folgten wir auch dem anderen sehr guten Tipp unseres morgendlichen Freundes. Wenn man bei der Bushaltestelle nach der Brücke nicht nach rechts zum Wasserfall geht, sondern direkt nach links abbiegt, kommt man zu einem Wanderweg, der nicht in den Reiseführern steht, sondern anscheinend nur bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Dieser Wanderweg liegt direkt an dem Fluss, der dann später zum Wasserfall kommt. Etwas flussaufwärts ist das Wasser etwas ruhiger und man kann über die Steine direkt in die Mitte des Flusses gelangen. Natur pur also!
Ein bisschen "Wasser-Spaß" durfte natürlich ibahabs auch nicht fehlen, bevor die Reise dann wieder weiter gehen musste!
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